Rich Dad Poor Dad von Robert Kiyosaki war das erste Buch aus dem Bereich Finanzen, welches ich gelesen habe. Sie war der Beginn einer Vielzahl von Lektüren, die meine finanzielle Bildung aufgebaut hat. Ich bin sogar der Meinung, dass die Publikation eher in das Genre Money-Mindset eingestuft werden sollte. Der Umgang mit Kapital bzw. die Einstellung zum Vermögen ist hier eher die Devise.
Bevor ich nun mit der Rezension starte, hier einige Fakten zum Buch und für welche Zielgruppe es gedacht ist:
Worum geht es in dem Buch?
„Warum bleiben die Reichen reich und die Armen arm? Weil die Reichen ihren Kindern beibringen, wie sie mit Geld umgehen müssen, und die anderen nicht! Die meisten Angestellten verbringen im Laufe ihrer Ausbildung lieber Jahr um Jahr in Schule und Universität, wo sie nichts über Geld lernen, statt selbst erfolgreich zu werden.
Robert T. Kiyosaki hatte in seiner Jugend einen »Rich Dad« und einen »Poor Dad«. Nachdem er die Ratschläge des Ersteren beherzigt hatte, konnte er sich mit 47 Jahren zur Ruhe setzen. Er hatte gelernt, Geld für sich arbeiten zu lassen, statt andersherum. In Rich Dad Poor Dad teilt er sein Wissen und zeigt, wie jeder erfolgreich sein kann.“
Für jemanden, der das erste Mal sich mit dem Thema Finanzen und Investition beschäftigt, ist Rich Dad Poor Dad eine gute Einstiegslektüre. Robert Kiyosaki weiß genau, wie man Erzählungen und Erkenntnisse unverschleiert wiedergibt, sodass jeder ihn versteht.
Wer sich jedoch Bücher von Warren Buffet, Gerd Kommer und Co. durchliest, sollte eher die Finger von dem Exemplar lassen.
Hier gelangst du zum Buch: Rich Dad Poor Dad – Robert Kiyosaki
Warum?
Im Bestseller „Rich Dad Poor Dad“ werden eher die Grundsätze des Cashflows erklärt mit einem Hauch Lebensgeschichte Kiyosakis. Wer also darauf wartet zu erfahren, wie der Autor zu seinem Vermögen kam und wie seine persönliche Investment-Strategie aussieht, wird lange suchen.
Robert Kiyosakis Weisheiten aus seiner Arbeit:
- Zeit in finanzielle Bildung investieren
- Emotionen wie Angst oder Geiz beeinflussen unsere monetäre Entscheidung
- Erstelle einen Finanzplan
- Lebe sparsamer und investiere das Geld in Vermögenswerte
- Beachte den Unterschied zwischen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten
- Geduld – Zeit ist das mächtigste Werkzeug um Cashflow zu generieren
Für einen Finanz-Laien sind diese Denkanstöße vom Vorteil. Für Fortgeschrittene oder Profis kommt es vor wie das 1 × 1 der Finanzwelt.
Was ich jedoch sehr an Kiyosaki´s Einstellung schätze ist, dass er wiederkehrend darauf hindeutet, dass die wichtigste Ressource auf der Welt nicht das Geld, sondern das Humankapital ist.
Die beste Investition ist die Investition in dich selbst. So schilderte es einst auch Benjamin Franklin. Wir haben das Privileg uns jederzeit weiterzubilden. Wissen wir etwas auf Anhieb nicht, googlen wir es nach, schauen eine Dokumentation oder YouTube-Video zu dem Thema, oder holen uns einfach ein Buch dazu. Die Macht der Erkenntnisse egal in welche Richtung sollte nicht unterschätzt werden. Man kann einer Person alles wegnehmen, Arbeit, Haus, Geld, Familie, Kleidung, doch das Wissen, das bleibt für immer. Robert Kiyosaki erklärt immer und immer wieder, dass die Basis jeder Investition die finanzielle Bildung ist.
Nun zu den Kontras:
- Das Buch enthält Eigenwerbung. Er bezieht sich auf Inhalte aus seinen anderen Büchern, die wir uns selbstverständlich kaufen müssen, um mehr über die genannten Themen herauszufinden. Fun Fact, zwei seiner weiteren Veröffentlichungen habe ich ebenfalls durchgelesen und siehe da, es hat den gleichen Aufbau wie Rich Dad Poor Dad. 5-10 Kernpunkte umhüllt in Biografie, Eigenwerbung und Mindset – Motivation. Den Hinweis auf sein Investment-Spiel, basierend auf den Büchern dürfen wir hier selbstverständlich nicht vergessen. Nun ja, irgendwie muss er ja den Cashflow für seine Immobilien generieren.
- Der Autor wiederholt seine Weisheiten in regelmäßigen Abständen „Kaufen Sie Vermögenswerte, keine Verbindlichkeiten“, „Werde reich, indem du sparsam lebst“ „Du musst Cashflow generieren, damit du finanziell frei wirst“ usw.
Man denkt sich während des Lesens andauernd: „Jetzt komm zum Punkt Robert, erkläre uns endlich deine Strategie. Was hat dein reicher Vater dir erzählt? Wie werde ich reich? Wie konntest du dir so viele Immobilien leisten?“
- Die Investitions- und Steuerbeispiele beziehen sich auf Asset-Käufe in Amerika und somit gilt das amerikanische Grund- und Steuerrecht. Die Frage ist, können die erläuterten Vorgehensweisen auch in Deutschland umgesetzt werden? Wir dürfen nicht vergessen, hier gelten andere Rechte als in Amerika.
Fazit:
Aus der Sicht eines Finanz-Laien verdient „Rich Dad Poor Dad“ 5 Sterne, da wichtige Kernpunkte zum Thema Geld verständlich aufgezeigt wurden. Meine persönliche Bewertung liegt bei 3 Sternen. Ich komme aus der Finanzbranche und viele der genannten Denkanstöße kannte ich schon, weshalb sich für mich kaum neue Erkenntnisse ergab.
Die finanzielle Bildung wird in jungen Jahren kaum gefördert, oder hattet ihr das Fach „Finanzen“ im Unterricht? Wenn man nicht zufällig Wirtschaft oder Betriebswirtschaftslehre gewählt hat, hatte man mit diesem Thema rein gar nichts zu tun. Dabei ist die Zeit der größte Faktor beim Thema Geld-Aufbau. Die Reichen werden immer reicher, weil sie sehr früh das Wissen über Geld erlernt haben. Somit wussten sie schon recht früh, wie sie das Geld für sich arbeiten lassen können. Mir hat man in der Kindheit beigebracht wie man spart, jedoch nicht wie man investiert. Meine Investition ging eher an das Sparbuch.
Wie oben schon auf den Punkt gebracht: Robert Kiyosaki erklärt wiederkehrend, dass die Basis jeder Investition die finanzielle Bildung ist. Die wichtigste Ressource bist DU, nicht das Geld. Damit Du Cashflow generierst, musst DU Dich erst einmal weiterbilden. Aus diesem Grund finde ich „Rich Dad, Poor Dad“ von Robert Kiyosaki als Einstiegslektüre sinnvoll, egal wie viele Wiederholungen oder Eigenwerbung es beinhaltet. Das finanzielle Grundwissen wird verständlich dargestellt.
Hier gelangst du zum Buch: Rich Dad Poor Dad – Robert Kiyosaki
